Parodontologie

Was ist Parodontitis?

Die Parodontitis ist eine Entzündung, die den Zahnhalteapparat betrifft, dieser verbindet den Zahn mit dem Kiefer. Der Zahnhalteapparat besteht unter anderem aus Bindegewebe, Zahnfleisch und Kieferknochen. Ursache der Parodontitis, die umgangssprachlich fälschlicherweise auch als Parodontose bezeichnet wird, sind Bakterien, die sich in der Mundhöhle befinden.

Risikofaktoren für die Parodontitis sind:

  • Zahnstein
  • das Vorhandensein bestimmter Bakterien bzw. ein Lebenspartner mit bestehender Parodontitis (Ansteckung!)
  • unzugängliche Stellen durch Fehlstellung von Zähnen
  • überschießende Reaktionen des eigenen Immunsystems
  • Zahnkaries
  • Tabakkonsum
  • Raucher haben verglichen mit Nichtrauchern ein 4- bis 6-fach erhöhtes Risiko eine Parodontitis zu entwickeln.
  • Mundatmung
  • Diabetes mellitus
  • genetische Prädisposition / Vererbung
  • Zahnüberbelastung
  • schlecht gestaltete zahnärztliche Versorgungen
  • Ernährung
  • Medikamente

Diese Risikofaktoren können zu Zahnfleischbluten, Taschenbildung, Zurückgehen des Zahnfleisches und letztlich zur Lockerung und Verlust der Zähne führen. Zahnfleischtaschen können auch häufig die Ursache für Mundgeruch sein.

Eine konsequent durchgeführte Parodontitis-Behandlung wirkt sich nicht nur positiv auf die Zahngesundheit aus, indem der Gewebsverlust gestoppt wird, sondern wirkt auch schützend auf Herz und Gefäße. Parodontitis stellt einen Risikofaktor für medizinische Probleme dar.
Darüber hinaus gibt es einen wissenschaftlich gesicherten Zusammenhang zwischen den parodontalen Erkrankungen und einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Herzinfarkten oder von Frühgeburten und auch von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Parodontitis ist eine "Volkskrankheit", fast jeder ist im Laufe seines Lebens irgendwann mehr oder weniger stark betroffen. Heute weiß man, dass bei den über 40-Jährigen mehr Zähne durch Parodontitis verloren gehen als durch Karies.
Der therapeutische Ansatz in der modernen Zahnheilkunde besteht heute darin, den Entzündungszustand des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates zu beseitigen und Plaque sowie Zahnstein und die entzündungsfördernden Faktoren zu entfernen. Die Parodontitis kann als Ausdruck eines erfolgreichen bakteriellen Angriffs gegen die zuvor intakte Grenze Zahn–Zahnfleisch gesehen werden. Klar ist, dass auch nach erfolgreicher Beseitigung dieser Entzündung die Gefahr des Rückfalls nach wie vor besteht. Besonders die vierteljährlichen Kontrollen und ergänzend eine professionelle Zahnreinigung bieten gleichsam die Chance zu einem dauerhaften Therapieerfolg.